Auf die Umgebung kommt es an.

Text, Audio oder Video? Eine Entscheidungshilfe für Content-Macher

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Häufig wählen wir zuerst die Art des Contents – und füllen diese dann mit Inhalt. Sollten wir nicht erst den Inhalt definieren und dann die Form? Oder? Hier eine Entscheidungshilfe, wann Text, Bild, Grafik, Video oder Podcast die richtige Wahl ist. Und warum diese Wahl meist ein Problem ist.

Auf die Umgebung kommt es an. (Foto: Eric)

Hier geht es (fast) immer um Content. Und fast immer um Text-Conten. Denn ich schreibe besser, als ich rede. Also ergibt das Sinn. Bin ich aber bei der Entscheidung, welchen Kanal ich für meinen Content verwende, wirklich frei? Schauen wir uns das mal an.

Fast immer treffen wir (die falschen) Vorentscheidungen

Wieso nur wählen wir ziemlich häufig die falsche Form für unseren Inhalt? Die Antwort darauf konnte ich bei der Konzeption dieses Artikels an mir selbst sehen: Ich schreibe. Also bin ich ein Autor. Wäre ich nach schlauer Abwägung aller Faktoren zum Ergebnis gekommen, dass ich diese Entscheidungshilfe besser als Video oder gar Podcast produziere – müsste ich jemand anderen damit beauftragen. Das kommt in meinem Fall des Einzelarbeiters überhaupt nicht infrage.

Also treffen wir bei nahezu jedem Content-Stück eine Vorentscheidung: Wer einen gut laufenden Podcast hat, wird die Themen ins Mikrofon sprechen. Instagramer:innen flirten mit der Kamera. Und wir Texter:innen schreiben.

Ein wenig anders sieht es mit den Bildern und den Infografiken aus: Diese werden entweder von speziellen Profis hergestellt – oder wir glauben, das eben mal selbst machen zu können. Gerade nehme ich mir vor, für diesen Beitrag eine Infografik zu bauen. Klar, mit den Tools von heute sollte das funktionieren. Und doch, ich habe gemerkt, dass ich es nicht kann.

Benötigen wir also mehr Alleskönner? Oder überlassen wir die richtige Wahl der Mittel den großen Content-Produzent:innen, bei denen alle in einem Büro sitzen? Wohl kaum. Ich werde weiter schreiben. Und ich werde weder einen Podcast starten noch Videos drehen.

Die Lösung ist eine andere: Wenn wir uns als kleinen Teil der großen, digitalen Welt sehen, können wir jeweils das beitragen, was wir können. Finde ich also ein gutes Interview oder einen passenden Podcast zu einem Thema, über das ich schreibe, baue ich das ein. Ich selbst konzentriere mich auf meine angeborene Stilform und erarbeite meine Themen so, wie sie am besten in Texte passen. Und geht das? Dazu im Folgenden.

Also erneut in kurz: Wenn du schon auf ein Format wie Text, Podcast, Video oder Grafik festgelegt bist, wähle deine Themen und deren Ausarbeitung so, dass sie sich darin wohlfühlen. Prüfe das genau. Denn:

Wenn dein einziges Werkzeug ein Hammer ist, sieht für dich jedes Problem aus wie ein Nagel.

Was Text kann und wo er passt

Text-Content besteht aus geschriebenen Informationen, die in verschiedenen Formaten und auf verschiedenen Plattformen präsentiert werden können. Hier einige gängige Formate von Text-Content:

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  1. Blogartikel: Blogartikel sind oft informell und ansprechend geschrieben und dienen dazu, Informationen zu teilen, Meinungen auszudrücken oder Expertentum zu vermitteln. Wenn du ausdrücklich einen Blog schreibst, darf der etwas persönlicher sein. Häufig werden Blogs aber auch – leider – für sehr sachliche ( = langweilige) Texte verwendet.
  2. Nachrichtenartikel: Die bieten aktuelle Informationen über Ereignisse, Entwicklungen und Trends. Sie müssen sachlich und objektiv klingen und folgen den journalistischen Grundsätzen. Eine News muss übrigens nicht lang sein. Immerhin geht es um den Neuigkeitswert. Im Idealfall fängt sie das aktuelle Interesse ein und leitet dann auf einen beständigeren Teil der Webseite weiter.
  3. Anleitungen, Ratgeber, FAQ: Anleitungen oder Tutorials bieten etwa Schritt-für-Schritt-Anweisungen zur Durchführung einer bestimmten Aufgabe oder zum Erlernen einer Fertigkeit. Oder, als Ratgeber, empfehlen sie etwas – wie etwa dieser Beitrag hier. Sie können neben dem Text auch Bilder oder Videos enthalten. Im Gegensatz zu den Nachrichten sind das die eher längeren Stücke, die dann haltbarer sind. Es lohnt sich übrigens auch, diese bei Bedarf zu aktualisieren.
  4. E-Books: E-Books sind digitale Bücher, die in verschiedenen Genres und Formaten erhältlich sind. Sie können Sachbücher, Romane, Lehrbücher oder Fachpublikationen sein und können auf elektronischen Geräten wie Tablets, E-Readern oder Smartphones gelesen werden. Sie sind also kein Teil einer Webseite. Allerdings kann ich wohl sagen, dass sie ein Expertentum unterstreichen.

Vorteile von Text-Content

  • Text ist leicht zu erstellen und zu bearbeiten.
  • Er ist gut für SEO und kann – zusammen mit den anderen Elementen eine Webseite – helfen, eine höhere Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu erreichen.
  • Text-Content kann leichter als andere Formate an verschiedene Plattformen und Formate angepasst werden.
  • Er kann in vielen Fällen schneller konsumiert werden als andere Content-Arten. Denn einen Text kannst du scannen – und nur das lesen, was dich interessiert. Ein Video wirst du nur selten schneller anschauen.
  • Text ist oft barrierefreier als Audio- oder Video-Content, da er von Screenreadern vorgelesen werden kann. Das kommt natürlich darauf an, wie er präsentiert wird. Gehen wir vom besten Fall aus.

Tipps für die Erstellung von hochwertigem Text-Content

  1. Kenne deine Nische: Ich hätte auch „Zielgruppe“ schreiben können. Doch eigentlich sind wir immer in einer Nische unterwegs. Achte jedenfalls darauf, dass dein Text-Content auf die Bedürfnisse, Interessen und Vorlieben deiner Zielgruppe abgestimmt ist.
  2. Strukturiere deinen Text: Organisiere deinen Text sinnvoll mit Überschriften, Absätzen und Aufzählungszeichen, um die Lesbarkeit zu verbessern. Das erhöht die Scanbarkeit und ermöglicht den Lesenden, sich das herauszupicken, was sie eigentlich benötigen.
  3. Schreibe klar und prägnant: Verwende einfache, verständliche Sprache und vermeide unnötige Fachbegriffe oder Jargon. Andererseits verwende Fachbegriffe und Jargon dort, wo es angebracht ist.
  4. Verwende attraktive Überschriften, Titel und Meta-Beschreibungen: Gestalte Titel und Meta-Beschreibungen ansprechend und informativ, um das Interesse der Leser zu wecken und die Klickrate zu erhöhen.
  5. Achte auf Rechtschreibung und Grammatik: Fehlerfreier Text wirkt professioneller und ist leichter zu verstehen.
  6. Nutze visuelle Elemente: Ergänze deinen Text-Content mit Bildern, Grafiken oder Videos, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erhöhen und das Verständnis zu verbessern. Ein Text kann also alle anderen Formate enthalten und dadurch noch besser werden.
  7. Belege deine Aussagen: Sei schlauer als die KI und verwende verlässliche Quellen und verlinke sie, um deine Glaubwürdigkeit zu erhöhen und dem Leser weitere Informationsmöglichkeiten zu bieten.
  8. Aktualisiere regelmäßig: Halte deinen Text-Content aktuell, indem du immer mal darüber nachdenkst, ob es etwas Neues zu sagen gibt. Denke dabei immer an die Wikipedia – denn diese langen Texte sind recht aktuell und umfassend. Und ranken übrigens super bei Google. So bleibst du für deine Leser relevant und verbesserst die Qualität deines Contents.
  9. Schreibe deinen Text mit einem klaren Ziel: Jeder Inhalt hat eine Kernaussage, hilft Leser:innen bei einem besonderen Punkt oder fordert zum Handeln auf (Call-to-Action): Gib deinen Lesern ein klares Bild davon, was sie damit anfangen können.

Wo wir welche Bilder auf der Webseite benötigen

Bild-Content, wie Fotos und Illustrationen, spielt eine wichtige Rolle in der digitalen Kommunikation – auch, wenn diese manchmal überschätzt wird. Auf jeden Fall fügen Bilder eine wichtige visuelle Komponente zum geschriebenen Text hinzu, gestaltet den Inhalt ansprechender und kann auch die Kernaussage unterstützen. Bilder können die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen, Emotionen wecken und komplexe Informationen auf einfache Weise vermitteln.

  1. Bild-Content kann Aufmerksamkeit erregen: Bilder ziehen die Aufmerksamkeit der Nutzer an und können manchmal helfen, sie länger auf einer Seite oder einem Beitrag zu halten. Wichtig: Bilder können auch dazu beitragen, dass Inhalte in sozialen Medien eher geteilt werden.
  2. Bilder wecken Emotionen: Bilder können starke Emotionen hervorrufen, die den Inhalt eindringlicher und einprägsamer machen. Sie können auch dazu beitragen, eine Verbindung zwischen der Marke oder dem Autor und dem Publikum herzustellen. Allerdings können sie auch schlechte Emotionen wecken, wenn sie lieblos ausgewählt, standardisiert oder schlicht langweilig daher kommen.
  3. Informationen vermitteln: Bilder können oft Informationen schneller und effektiver vermitteln als Text, insbesondere wenn es um komplexe oder abstrakte Konzepte geht.

Ratschläge zur Auswahl und Optimierung von Bildern

Eine Webseite ohne Bilder wirkt öde und lieblos. Eine Webseite mit schlechten Bildern ist sogar peinlich. Hier einige Hilfestellungen für euch, da die Bildauswahl heute meist von Texter:innen getroffen wird, die das nur nebenbei machen.

  1. Relevanz: Wähle Bilder, die relevant für den Inhalt sind und die Botschaft oder das Thema unterstützen. Irrelevante Bilder können die Aufmerksamkeit der Nutzer ablenken und den Inhalt weniger effektiv machen. Also nicht in den Stockfotos nach „irgendwas mit XY“ suchen, sondern nach einer ordentlichen Aussage. Heute wäre es ja sogar möglich, ein Bild zur Aussage von einer KI bauen zu lassen.
  2. Qualität: Verwende hochwertige Bilder mit guter Auflösung, um ein professionelles Erscheinungsbild zu gewährleisten. Vermeide unscharfe, pixelige oder übermäßig bearbeitete Bilder. Und achte darauf, dass auf den Bildern nicht zu viele Details sind – die dann auf dem Smartphone nicht mehr zu erkennen sind.
  3. Urheberrechte beachten: Stelle sicher, dass du das Recht hast, die Bilder zu verwenden, indem du entweder eigene Fotos oder Illustrationen erstellst, lizenzfreie Bilder verwendest oder die erforderlichen Genehmigungen von den Urhebern einholst. Und, klar: Stockfotos darfst du verwenden. Aber achte darauf, dass du kein allzu bekanntest Bild wählst.
  4. Anpassung an Plattformen und Zielgruppen: Berücksichtige die technischen Anforderungen und Designrichtlinien der verschiedenen Plattformen, auf denen du die Bilder teilst. Achte auf die richtige Bildgröße und das richtige Format, um die beste Darstellung und Ladegeschwindigkeit zu gewährleisten. Passe die Bildsprache an deine Zielgruppe an, um ihre Aufmerksamkeit und ihr Interesse zu gewinnen.
  5. Bildbeschreibungen und Alt-Text: kein Bild ohne Bildunterschrift! Füge aussagekräftige Bildbeschreibungen und Alt-Texte hinzu, um die Zugänglichkeit für Menschen mit Sehbehinderungen zu verbessern und die Suchmaschinenoptimierung (SEO) zu unterstützen.
  6. Bildbearbeitung: Wenn du eigene Fotos verwendest, nutze Bildbearbeitungssoftware oder -tools, um die Größe, den Zuschnitt, die Helligkeit, den Kontrast und die Farben der Bilder zu optimieren. Achte darauf, dass die Bearbeitung den Bildern nicht schadet oder sie unnatürlich erscheinen lässt.

Du kannst Bilder auch völlig anders einsetzen. Ich verwende auf meinem Blog irgendwelche Fotos aus meinem Handy. Dann finden diese auch einen Ort – und ich muss keine Stockdatenbanken durchsuchen. Hilfreich ist das allerdings nicht…

Wann und wie Infografiken wirklich helfen können

Natürlich können auch Grafiken wie Infografiken, Diagramme und andere visuelle Darstellungen von Informationen wichtige Elemente im digitalen Content sein. Denn sie präsentieren auf anschauliche und (hoffentlich) leicht verständliche Weise deine Gedanken. Sie sind besonders nützlich, um komplexe Sachverhalte, Daten und Statistiken zu vermitteln.

Sie sind besonders hilfreich, um einen Überblick über ein Thema zu geben, Zusammenhänge aufzuzeigen oder Vergleiche anzustellen. Die etwas spezielle Form der Diagramme besteht aus rein grafische Darstellungen von Daten oder Informationen, die meistens in Form von Linien, Balken, Kreisen oder Punkten etwas sichtbar machen. Sie zeigen Trends, Muster, Beziehungen oder Unterschiede und sollen komplexe Informationen auf den Punkt bringen.

Tipps, wie man Grafiken effektiv erstellt und einsetzt

  1. Ziel und Botschaft definieren: Bestimme zuerst (!) das Ziel deiner Grafik und die Botschaft, die du vermitteln möchtest. Überlege, welche Informationen für deine Zielgruppe relevant und interessant sind und welche Art von Grafik am besten geeignet ist, diese Informationen zu präsentieren.
  2. Daten sammeln und analysieren: Sammle und analysiere die Daten oder Informationen, die du in der Grafik darstellen möchtest. Obacht: Diese Daten sollten zuverlässig und genau sein, deine Botschaft unterstützen. Und vergiss nicht die Quellenangaben. Übrigens: Eine gute Quelle für solche Daten und was daraus entstehen kann, ist natürlich Statista.
  3. Einfaches und klares Design: Gestalte deine Grafik so einfach und klar wie möglich, um die Verständlichkeit und Lesbarkeit zu erhöhen. Vermeide übermäßig komplexe oder unübersichtliche Darstellen, über die die Nutzer:innen vermutlich noch mehr rätselraten.
  4. Farben und Typografie: Diese sollen natürlich zu deiner Webseite passen, zur Ästhetik der Grafik beitragen und die Informationen hervorheben. Achte darauf, dass die Farben und Schriftarten lesbar sind – auch auf dem Handy. Denn viele Webseiten werden nur dort angezeigt. Vergiss auch nicht, dass für Social Media Infografiken etwas andere Regen gelten. Hier muss alles etwas, nun, plakativer sein: größere Schrift, deutlichere Aussage.
  5. Hierarchie und Gruppierung: Organisiere die Informationen in der Grafik nach einer logischen Hierarchie und gruppiere ähnliche oder verwandte Elemente zusammen. Dies erleichtert dem Betrachter das Verständnis der Informationen und der Zusammenhänge. Du erkennst das Muster, wenn du die Grafik anschaust und dabei die Augen zusammenkneifst. Ist dann etwas zu erkennen? Und ist das der Kern?
  6. Visualisierungstechniken: Wähle passende Visualisierungstechniken, wie Balkendiagramme, Tortendiagramme oder Flussdiagramme. Ja, die alles gibt es 🙂 Welche Technik ist am besten geeignet, um die gewünschten Zusammenhänge oder Muster zu veranschaulichen? Das kannst du dir auch bei Grafiken auf anderen Webseiten abschauen.
  7. Kontext und Erläuterungen: Kontextinformationen, Quellenangaben oder Erläuterungen solltest du hinzufügen, um das Verständnis der Grafik zu erleichtern. Verwende Legenden, Beschriftungen oder kurze Textblöcke, um zusätzliche Informationen oder Erklärungen zu liefern. Vergiss aber dabei nicht: Die Kernbotschaft der Grafik sollte auch im Text stehen. Denn der Suchmaschinen-Crawler und Menschen mit Screenreadern sind darauf angewiesen.
  8. Optimierung für verschiedene Plattformen: Denke bei all dem an verschiedenen Plattformen und Geräten. Die Infografiken müssen auch auf dem Smartphone und in Instagram gut lesbar und ansprechend sein. Dazu gehören die richtige Größe, das richtige Format und die richtige Auflösung, um die beste Darstellung und Ladegeschwindigkeit zu gewährleisten.
  9. Urheberrecht und Quellenangaben: Beachte immer das Urheberrecht und gebe, wenn nötig, die Quellen der verwendeten Daten und Informationen an. Dies erhöht die Glaubwürdigkeit deiner Grafik und ermöglicht es den Betrachtern, bei Bedarf weitere Informationen zu finden.

Falls du damit startest, probiere erst einige Formate und Ideen aus. Ein guter Startpunkt dafür ist Canva. Sei allerdings nicht zu unkritisch mit den Vorlagen dort. Denn diese sollten nur der Ausgangspunkt für ein eigenes Design sein.

Falls du häufiger Infografiken benötigst, suche dir professionelle Hilfe. Du musst ja nicht jede Grafik teuer erstellen lassen. Gute Grafiker:innen können dir auch eine Vorlage erstellen, die du dann in Zukunft selbst füllst.

Disclaimer: Habe ich eigentlich schon mal geschrieben, dass ich selbst beim Grafikdesign eng mit der Füchsin zusammen arbeite? 😉

Sind Videos die Königsklasse?

Viele würden behaupten, dass Video-Content die effektivsten und ansprechendste Arte von digitalem Content ist, da er audiovisuelle Elemente kombiniert, um Informationen, Geschichten oder Botschaften vermittelt. Allerdings sagen das die Leute, die entweder Videos produzieren oder Werbung für Videos verkaufen. Denn die Realität ist eine andere – eine viel differenziertere.

In meinen Seminaren diskutieren wir das Thema gemeinsam und so bin ich über die Zeit zu folgenden Vor- und Nachteilen von Videos gekommen:

Vor- und Nachteile von Videos

  • Ein Video kann hervorragend Emotionen transportieren,
  • Menschen zeigen und
  • Informationen didaktisch vermitteln.
  • Außerdem sind Videos bei TikTok, Instagram & YouTube natürlich der Hit und können somit auf vielen Plattformen eingesetzt werden.
  • Wer ein Video schaut, ist engagierter dabei als bei einem Podcast.

Vor allem der letzte Punkt führt aber dazu, dass viele Videos überhaupt nicht funktional eingesetzt werden. Denn eine Person, die einfach einen Text vorliest, ist nicht didaktisch. Und Infografiken, die sich in 20 Sekunden im Video zusammenbauen, sind auch nicht hilfreicher. Es sind dann halt Videos, weil ein Video gewünscht ist.

Gegen diese Vorteile gibt es auch Nachteile aufzuzählen.

  • Während ein Text gescannt und auch nur teilweise gelesen werden kann, ist das mit Videos nicht möglich. Das ist für Nutzer:innen ein Nachteil.
  • Für ein Video benötigen die Zuschauer:innen die volle Aufmerksamkeit. Bei einem Podcast ist das nicht nötig.
  • Videos sind in der Produktion viel teurer als Text.
  • Texte können nachträglich (siehe Wikipedia) leicht geändert werden. Videos nicht.

Es gibt also ganz verschiedene Nachteile. Manche davon könnten wir als Vorteil sehen: Etwa, dass ein Video nicht gescannt werden kann und mehr Aufmerksamkeit benötigt als ein Podcast. Allerdings sollten wir uns dann auch der Qualität des Videos-Contents bewusst sein – wenn wir unsere Zielgruppe sozusagen in mediale Geiselhaft nehmen.

Verschiedene Video-Formate

Natürlich gibt es verschiedene Arten von Video-Content, die je nach Ziel und Zielgruppe eingesetzt werden können. Hier eine Auswahl:

  1. Tutorials: Tutorials oder Anleitungen sind Videos, die Schritt-für-Schritt-Anweisungen bieten, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen oder eine Fertigkeit zu erlernen. Sie sind didaktisch, praktisch und eignen sich prima zur Wissensvermittlung.
  2. Webinare: Webinare sind Online-Präsentationen oder Vorträge, die in Echtzeit stattfinden und oft interaktive Elemente wie Live-Fragen und Antworten oder Umfragen beinhalten. Sie sind ideal für Schulungen, Produktvorführungen oder Fachvorträge. Der Trick dabei ist, diese Live-Seminare dann später als Konserve weiter zu verwenden.
  3. Vlogs: Vlogs (Video-Blogs) sind das, was heute Influencer machen. Eigentlich geht es dabei schon lange nicht mehr um die tägliche Berichterstattung aus dem eigenen Leben. Sondern um das Präsentieren von Produkten. Falls du „Influencer“ als Lebensziel hast, bist du hier vermutlich falsch, weil es andere Seiten gibt, die dir Programme wie „In 10 Schritten zum Influencer“ anbieten. 😉
  4. Erklär-Videos: Manchmal lassen sich komplexe Sachverhalte gut in einem kurzen Video erklären. YouTube ist voll damit. Manche davon sind nur animierte Grafiken (schlecht) manche haben ihre wirkliche Berechtigung (gut).
  5. Talking Heads: Auch so ein Video-Format, das häufig verwendet wird, weil den Produzent:innen nichts Besseres einfällt. Da möchte jemand (vielleicht der CEO oder ein Nerd) etwas sagen und spricht es in die Kamera. Das kann interessant sein oder auch nicht. Es ist inhaltlich jedenfalls nicht viel besser als der Text, der dazu geschrieben wurde.
  6. Podcast-will-auch-auf-YouTube-Video: Manchmal werden Audio-Podcasts irgendwie animiert – damit sie als Video auf YouTube geladen werden können. Ich schlage vor, dass lassen wir einfach sein.

Selbstverständlich gibt es noch weitere Video-Format. Vor allem, wenn wir in die kurzen Formen, die für Instagram, TikTok und YouTube-Shorts gebaut werden. Diese führen allerdings von dem Kern des Artikels weg.

Einige Tipps zur Erstellung von ansprechenden Videos

Du bleibst also dabei und willst ein Video produzieren? Dann suche dir eine Webseite, auf der dir das gut erklärt wird. Im besten Fall suche dir sogar eine Produktionsfirma, die professionelle Produktionen anbietet.

Falls du selbst loslegen willst und zumindest einige Produktionsschritte selbst gehen möchtest, hier einige Empfehlungen:

  1. Planung und Skripterstellung: Plane dein Video mit einem Skript oder einem Storyboard erstellst, um die Struktur, die Inhalte und die visuellen Elemente zu organisieren. Das klingt aufwendiger, als du denkst. Eigentlich musst du dafür lediglich einerseits schreiben, was du sagen willst – und andererseits, was währenddessen gezeigt wird.
  2. Auswahl der richtigen Ausrüstung: Du musst nicht unbedingt teure Ausrüstung kaufen; oft genügt eine gute Smartphone-Kamera und ein externes Mikrofon – das ist auf jeden Fall sinnvoll.
  3. Videobearbeitungssoftware: Wähle eine passende Videobearbeitungssoftware, die deinen Anforderungen und Fähigkeiten entspricht. Ich will hier keine Beratung machen, aber als Apple-Besitzer habe ich mal mit iMovie angefangen – und fast alles damit machen können, was ich wollte. Es gibt aber kostenlose als auch kostenpflichtige Optionen mit unterschiedlichen Funktionen und Schwierigkeitsgraden.
  4. Klares Design: Gestalte dein Video mit einem klaren und ansprechenden Design – und vor allem ohne Spielereien. Vor allem bei Videos ist nichts peinlicher als eine verspielte Schrift oder ein zu dicker Balken mit deinem Logo … Verwende Text, Grafiken oder Animationen, um die Botschaft zu unterstützen und das Interesse zu erhöhen – aber nicht, weil du etwas “hübsch” findest.
  5. Erzählweise: Erzähle eine interessante und fesselnde Geschichte, die deine Botschaft oder Informationen auf ansprechende Weise vermittelt. Achte darauf, dass dein Video einen klaren Anfang, eine Mitte und ein Ende hat, um die Zuschauer bei der Stange zu halten.
  6. Tempo und Timing: Achte auf das Tempo und das Timing deines Videos, um sicherzustellen, dass es nicht zu langsam oder zu schnell ist. Faustregel: In ein Video passen weniger Informationen als in einen Text (siehe oben). Wenn es aber langweilig wird, schalten die Zuschauer:innen zum nächsten Video. Eine gute Länge für Online-Videos liegt meist zwischen zwei und zehn Minuten, abhängig von der Art des Videos und der Zielgruppe.
  7. Einstieg und Call-to-Action: Füge am Anfang eine kurze Zusammenfassung und am Ende des Videos eine Handlungsaufforderung oder ein Fazit hinzu, damit die Zuschauer:innen das einordnen können. Im Fazit solltest du immer auf deine Webseite hinweisen.
  8. Optimierung für verschiedene Plattformen: Dein Video sollte auf verschiedenen Plattformen und Geräten gut aussehen und abgespielt werden können. Achte auf die technisch richtige Größe, das richtige Format und die richtige Auflösung, um die Ladegeschwindigkeit zu gewährleisten. Wobei zum Beispiel YouTube das ohnehin sorgsam selbst berechnet.
  9. Raum für Formatänderungen: Achte darauf, dass die wichtigste Information in der Mitte des Videos zu sehen ist. Denn manche Tools schnippeln an den Enden herum (wenn du z.B. ein 16:9-Video hoch lädst und dort noch 4:3 angezeigt wird. Manchmal solltest du auch die Möglichkeit haben, ein Hochkant-Video quer zu verwenden – und andersherum.
  10. SEO und Video-Marketing: Optimiere dein Video für die Suchmaschinen, indem du relevante Keywords, Beschreibungen und Tags verwendest. In der Beschreibung, in der Überschrift und auch im gesprochenen Text. Denn auch der wird von einigen Kanälen erkannt. Teile dein Video auf verschiedenen Plattformen und Kanälen, um zu schauen, welche für dich funktionieren.
  11. Feedback und Verbesserung: Na klar.

Ob du nun selbst in die Kamera sprichst, ein einfaches Erklärvideo mit Canva zusammenbaust oder mit Premiere arbeiten willst: Das braucht einige Zeit – aber kann auch viel Spaß machen. Kläre jedenfalls vorher genau, wie viel Energie du dafür verwenden willst und mit welchem Ziel du das machst.

Denn mindestens in einem Punkt sind Videos die Königsklasse: Wenn sie gut gemacht sind, brauchen sie königlich viel Zeit und Geld.

Einen Podcast starten – oder nicht?

Audio-Podcasts sind – wie Newsletter – immer Serien-Content und leben davon, dass Hörer:innen sie abonnieren. Es wäre eine trendphilosophische Überlegung, nach den Gründen zu suchen. Ein wichtiger Grund ist, dass ein Audio-Content nicht allein leben kann. Er kann in einen anderen Inhalt eingebaut sein (oder z.B. eine Webseite vorlesen) oder in den Podcatchern bei Apple, Spotify oder YouTube existieren.

Wenn wir von einem Podcast reden, meinen wir also immer eine Serie von Episoden, die gemeinsam eine Staffel ergeben. Und diese sind in den vergangenen Jahren aufgrund ihrer Flexibilität und Zugänglichkeit immer beliebter geworden. Ein wenig lösen sie die Radioprogramme genauso ab, wie Netflix-Serien das serielle Fernsehen ablöst. Ein wichtiger Aspekt dafür sind ähnliche Podcasts und die Suchfunktionen der Podcatcher. Dazu weiter unten mehr.

Jedenfalls gibt es verschiedene Podcast-Formate, die je nach Ziel und Zielgruppe eingesetzt werden können:

  1. Interviews: Bei diesem Format führt der Gastgeber Gespräche mit verschiedenen Gästen, um deren (und eigenes) Wissen, Erfahrungen oder Meinungen zu teilen. Dieses Format eignet sich gut für Expertengespräche und Brancheneinblicke.
  2. Redaktionelle Themenpodcasts: In diesen Podcasts gibt es ein Serien- oder jeweils ein Episoden-Thema und dazu verschiedene Infos wie gesprochener Text, Interviews oder Einblendungen. Dieses Format eignet sich für Debatten, Meinungsaustausch und alle journalistischen Themen.
  3. Storytelling: Bei Storytelling-Podcasts werden Geschichten erzählt oder Erfahrungen geteilt, die auf wahren Begebenheiten oder Fiktion basieren können. Dieses Format eignet sich für das Eintauchen in persönliche Erzählungen, Kreativität und emotionale Verbindungen. Das können wahre Geschichten (“Wer hat Angst vorm Drachenlord”), fiktionale Stories (“Lost in Neulich”) oder Einzelfälle (alle True Crime Podcasts) sein.
  4. Lernpodcasts: Etwa die BBC betreibt viele Englisch-Lern-Podcasts. Du kannst per Podcast auch viel über SEO oder andere Themen lernen. Das vermischt sich dann manchmal mit den redaktionellen Themen. Letztlich ist das häufig ein Freemium-Modell für Seminare oder andere Content-Modelle.
  5. Laberpodcasts. Häufig sind das unterhaltsame Podcasts, in denen Promis mit anderen Promis oder allein vor sich hin plaudern. Wer kein Promi ist, sollte nicht versuchen, so etwas zu starten.

Und es gibt viele Mischformen. Was es nicht gibt: Einmalpodcasts! Deshalb solltest du dir vor dem Start sehr gut überlegen, wie häufig du das machen willst. Denn der Erfolg wird zunächst überschaubar sein.

Ratschläge zur Planung und Aufnahme eines Podcasts

Auch hierüber gibt es gute, vermutlich sogar bessere Quellen. Meine Tipps haben einen Vorteil: Ich will dir nichts verkaufen. Und es geht schnell.

  1. Ziel und Zielgruppe definieren: Bestimme das Ziel deines Podcasts und deine Zielgruppe. Dies hilft dir, relevante Themen und Formate auszuwählen und eine klare Botschaft zu formulieren. Das ist jetzt nicht so überraschend. Aber bedenke, das gerade bei Podcasts die Zielgruppe sehr klein sein kann. Es gibt Produzent:innen, die sagen, schon ab wenigen Hundert Abonnent:innen kann ein Podcast erfolgreich sein.
  2. Format und Struktur: Wähle dann das passende Format und entwickle eine Struktur. Erst für die ganze Sendung dann für jede Episode. Dies kann eine Kombination aus verschiedenen Segmenten wie Einleitung, Hauptgespräch, Fragen und Antworten oder Abschluss sein. Standards sind gut. Denn sie erinnern dich daran, dass es einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende gibt.
  3. Ausrüstung und Software: Investiere in ein gutes Mikrofon und eine geeignete Aufnahme- und Bearbeitungssoftware, um eine hohe Audioqualität zu gewährleisten. Ich weiß, du startest. Allerdings wirst du nicht besonders viele Zuhörende begeistern – wenn der Ton schlecht ist.
  4. Vorbereitung und Skripterstellung: Bereite dich gründlich auf jede Episode vor, indem du recherchierst, Fragen formulierst oder ein Skript erstellst. Dies hilft dir, sicherzustellen, dass die Episode informativ und ansprechend ist. Na klar, wir sind Autor:innen. Lies mal in meine Tipps für Sprecher:innen Texte rein.
  5. Branding und Cover-Art: Erstelle ein ansprechendes Logo und Cover-Art für deinen Podcast, das deine Botschaft und Zielgruppe widerspiegelt. Dies hilft, deinen Podcast visuell ansprechend zu machen und ihn von anderen abzuheben. Auch hier ist manchmal die Hilfe von Profis sinnvoll…
  6. Veröffentlichung und Verbreitung: Veröffentliche deinen Podcast auf verschiedenen Plattformen wie iTunes, Spotify, YouTube oder Google Podcasts, um ein breites Publikum zu erreichen. Achte darauf, dass du die richtigen Metadaten, Beschreibungen und Tags verwendest, um die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit zu erhöhen. In der Pocast-Welt lohnt sich das noch viel mehr als in der Google-Welt. Denn das Erkennen der gesprochenen Texte benötigt sehr viel Rechenleistung – deshalb freuen sich Apple & Co über geschriebene Beitexte.
  7. Promotion und Marketing: Nutze verschiedene Marketingkanäle wie soziale Medien, E-Mail-Newsletter, Blogs oder Gastbeiträge auf anderen Podcasts, um dein Publikum auf deinen Podcast aufmerksam zu machen. Du kannst auch Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Podcastern oder Branchenexperten eingehen, um die Reichweite deines Podcasts zu erhöhen.
  8. Community-Aufbau und Interaktion: Baue eine Community rund um deinen Podcast auf, indem du auf verschiedenen Plattformen aktiv bist und mit deinen Zuhörern interagierst. Hier kommen vielleicht Anbieter wie Steady oder Substack ins Spiel. Sie ermöglichen dir sogar, Geld für deine Inhalte (in diesem Fall Podcasts) zu verlangen.
  9. Kontinuierliche Verbesserung: Verfolge die Statistiken und das Feedback deines Podcasts, um die Performance zu analysieren und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Sei offen für Veränderungen und Anpassungen – das kannst du nur, wenn du auf deine Zuhörenden hörst.

Und jetzt: alles zusammen!

Wir sind uns hier vermutlich einig, da wir alle Schreibende sind. Die Regel jedenfalls lautet: Am Anfang ist das Wort 🙂

Es ist allerdings auch für uns Texter:innen möglich und hilfreich, mehr als nur einen Contentkanal zu füllen. In mir steigt manchmal etwas FOMO auf, weil ich beharrlich nur schreibe und keine Videos und keinen Podcast mache. Ich bewundere Autor:innen, die das lässig auch können.

Ich sehe aber – auch in Zeiten von KIs – noch viele Kanäle innerhalb der Schreibräume für mich als nebenberuflicher Autor. Als professioneller Contentmanager in meinem Hauptberuf beschäftige ich mich schon lange mit allen Kanälen. Auch das hilft.

Deshalb freue ich mich auch über deine Anregungen und Ergänzungen zu diesem Stück.

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